Weideschweine

 

 F & E-Vorhaben "Schweinefreilandhaltung im Rahmen der Landschaftspflege"

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Aktuelles:

Die Vermarktung des Düppeler Weideschwein ist angelaufen

Extensive Freilandhaltung
 von
Düppeler Weideschweinen, eine Rückzüchtung des Mitte der 60er Jahre
 ausgestorbenen Deutschen Weideschweins
 (Bellersen, Kreis Höxter 1999)

Wie alle Haustierrassen wurden auch Schweine in der Vergangenheit im Freiland gehalten. Über viele Jahrhunderte bewegten und ernährten sich die Tiere weitgehend frei auf den Weiden und im Wald (= Gemeinschaftsweiden, Allmende), lediglich beaufsichtigt von speziellen Schweinehirten. Bei der Suche nach geeigneter Nahrung legten die Schweineherden z.T. beachtliche Strecken zurück - Tagesmärsche bis zu 35 km waren keine Ausnahme. Mit Abschaffung der Waldweide und Auflösung der Allmende wurde im 19. Jahrhundert dieser Landnutzungsform in Mitteleuropa sukzessive die Existenzgrundlage entzogen. Nur in einigen Regionen (z.B. in Nordhessen oder Ostwestfalen) konnten sich bis in die 50er Jahre dieses Jahrhunderts Schweinehirten mit ihren Herden behaupten. In den meisten Regionen wurden die Schweine dagegen aufgestallt oder in Schweinekoppeln gehalten.

Heute ist die Schweinehutung aus Mitteleuropa fast völlig verschwunden und die Schweinekoppel nur noch selten anzutreffen. Mit der Schweinefreilandhaltung verschwanden auch die alten Schweinerassen, z.B. das Deutsche Weideschwein, die aufgrund ihrer robusten Konstitution an die Bedingungen der Weidehaltung bestens angepasst waren. Die Schweinehaltung hat sich zur Schweineproduktion gewandelt, die heutigen Höchstleistungsrassen werden in Massentierhaltung in kürzester Zeit zur Schlachtreife gebracht.

In jüngerer Zeit ist ein neuer Trend bei der Schweinehaltung zu verzeichnen. Aufgrund zahlreicher Skandale bei der Massentierhaltung, bewussterem Verbraucherverhalten und zunehmend ungünstiger werdender wirtschaftlicher Rahmenbedingungen sieht eine steigende Zahl von Landwirten eine Chance in der Freilandhaltung von Schweinen. Die Schweinefreilandhaltung, die an alte Landnutzungsformen anknüpft und eine artgerechte Tierhaltung darstellt, kann zudem neue Wege für den Naturschutz aufweisen. Welche große Bedeutung der traditionellen Schweinehut für den Naturschutz beigemessen werden muss, lässt sich an vielen Bespielen aufzeigen.

Für den Fall, daß sich die extensive Schweinefreilandhaltung aus Sicht der Landschaftspflege und idealerweise auch aus Sicht der Landwirtschaft als zielführend erweist, dürfte die Wiedereinführung dieser Nutzungsform folgende Vorteile mit sich bringen:

Wichtiger (Teil-)Beitrag zur Offenhaltung der Landschaft in den sog. peripheren Räumen
[Nutzung von Grünland- und Ackerbrachen (die Schweine simulieren den Pflug!) durch Landwirte anstelle von Pflege bzw. Aufforstung oder Sukzession]
Förderung alter Haustierrassen (z.B. Bentheimer Schwein, Angler Sattelschwein) Wiedereinführung einer traditionellen Nutzungsform
Schweine als "Fremdenverkehrsmagnet" (Ferkel und alte Rassen haben einen hohen Freizeitwert.
Dies dürfte besonders für Fremdenverkehrsregionen von Bedeutung sein)
Förderung von Tier- und Pflanzenarten, die auf Störungen angewiesen sind
Artgerechte Tierhaltung (und evtl. auch regionale Vermarktung der Produkte)

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